Update (13.3.25, 14:50): mehr als 7200 Wissenschaftler unterzeichnen Appell – Pressekonferenz am Donnerstag 13.3.25, 11:00 :
Mehr als 7200 Forschende aus der deutschen Wissenschaftscommunity haben innerhalb von acht Tagen den von den Bayreuther Scientists for Future initiierten Klima-Appell unterschrieben.
Die Mitzeichnungsmöglichkeit für den Appell ist nun erneut geöffnet bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Deutschen Bundestags am 25.03.2025.
Weitere Unterschriften von Forschenden sind bis zum 24.03.2025 um 23:59 Uhr möglich:
https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/s4f/de/top/o2/stat.php
Noch bis Donnerstag Mittag können Wissenschaftler:innen auf der Webseite der Universität Bayreuth einen Appell unterzeichnen, der auf Initiative der Scientists for Future Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Fachkollegium der S4F Deutschland entstanden ist. Die unterzeichnenden Wissenschaftler (Stand Donnerstag vormittag über 6500) sind „in großer Sorge“, weil „die größte Bedrohung für Sicherheit, Wirtschaft und Wohlstand, Demokratie, Zivilisation und Menschenleben“ im Bundestagswahlkampf fast keine Rolle spielte und auch in den aktuellen Verhandlungen scheinbar „durch die jüngsten außenpolitischen Zuspitzungen noch weiter an den Rand“ gedrängt werden:
Doch diese Bedrohung darf nicht verdrängt werden. Ihr muss gerade jetzt effizient begegnet werden. Wir appellieren daher an alle demokratischen Parteien, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, und erwarten insbesondere von der zukünftigen Bundesregierung:
Eine wahrnehmbare soziale Komponente aller Klimaschutzmaßnahmen. Zentral ist hier die Rückzahlung eines Großteils der durch CO2-Bepreisung eingenommenen Mittel als Klimageld. Ohne eine soziale Komponente wird die deutsche Klimaschutzpolitik nicht erfolgreich sein.
Ein klares Bekenntnis zum Klimaschutzgesetz und zum Green Deal. Alle Bestrebungen, diese Regelungen aufzuweichen oder zu untergraben, müssen entschieden zurückgewiesen werden. Zur Einhaltung der Ziele müssen ein regelmäßiges Monitoring erfolgen und ggf. Maßnahmen zur Nachsteuerung ergriffen werden.
Eine ehrliche Kommunikation der Herausforderungen und Probleme gegenüber der Bevölkerung. Die Bekämpfung der Klima- und weiterer Umweltkrisen erfordert Veränderungen in allen Lebensbereichen. Wir sehen es deshalb als zwingend erforderlich an, dass die demokratischen Parteien den anstehenden Problemen nicht ausweichen, sondern diese gemeinsam konstruktiv angehen.
Eine Ausrichtung der Entscheidungen an den technisch-wissenschaftlichen Fakten. Weder die Kernspaltung noch die Kernfusion werden einen relevanten Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaziele leisten können. Das gleiche gilt für E-Fuels und Wasserstoff im Straßenverkehr und für die Wärmeversorgung in Gebäuden. Schlüsseltechnologien für die Abkehr von fossilen Brennstoffen in Deutschland sind erneuerbare Energien, insbesondere Wind und Photovoltaik, diverse Speichertechnologien und intelligente Netze, Wärmepumpen, batterieelektrische Antriebe sowie grüner Wasserstoff als chemischer Grundstoff und Langzeitspeicher.
Einen klaren Kurs in der Klimapolitik. Eine Kehrtwende im Klimaschutz schadet auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland, denn Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Regeln, die sich ständig ändern, verursachen hohe Kosten und verstellen den Weg zu innovativen Geschäftsmodellen jenseits fossiler Brennstoffe. Wirtschaft und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen. Gerade die aktuellen außenpolitischen Krisen zeigen, dass die starke Abhängigkeit von fossilen Importen Deutschland und Europa verletzlich macht.
Zeichnungsschluss ist Donnerstag, 13.3. 10:00 Uhr, zeichnungsberechtigt sind alle Wissenschaftler:innen mit Ausbildung/Tätigkeit/Wohnsitz in Deutschland mit mindestens Promotion oder mit mindestens drei Erstautor-Peer-Review Publikationen oder mit mindestens Master (oder Diplom…) und Tätigkeit an deutscher Universität, Hochschule oder Forschungseinrichtung. Alle Informationen zur Zeichnung und zum Inhalt finden sich hier, bei allen Fragen hilft eine E-Mail an .