So geht Energiewirtschaft zukünftig

Stromproduktion: „Hellbrise speist Dunkelflaute“ 

Die Stromproduktion in Deutschland und der Europäischen Union hat in den letzten Jahren bedeutende Veränderungen erfahren, wobei erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle spielen. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, was einem Rückgang von 5,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Bemerkenswert ist der steigende Anteil erneuerbarer Energien von 62,7 % der Gesamtstromerzeugung, davon Windkraft: 33,3 %, und Photovoltaik: 13,9 %. Auch der Ausbau an Speichern nimmt Fahrt auf. Die konventionelle Stromerzeugung, insbesondere aus Kohle 20,9 % (Rückgang um 26,4 %), Erdgas: 14,6 % (Rückgang um 1,8 %) ging deutlich zurück. Seit April 2023 gibt es keine Stromeinspeisung mehr aus inländisch erzeugter Kernenergie. 

Im Ländervergleich liegen bei der Stromerzeugung aus Windkraft China und die USA deutlich vor Deutschland. Um die Kosten der Energiewende niedrig zu halten, wurden von 2014 bis 2017 der Windkraftausbau ausgebremst. Seitdem liegt Deutschland nicht mehr an der Spitze. In Bereichen Solarenergie und Batterie ist es ähnlich.

Anders Heizen: Energieeffizienz und Wärmepumpen

Beim Thema Heizen wird in Zukunft ganz klar die Wärmepumpe stehen, ergänzt durch Fernwärme und regenerative Energien. Vor allem kann aber viel Energie eingespart werden. Das heisst: weniger verbrauchen und Energie effizienter nutzen. Der Restbedarf sollte mit regenerativen Energien bereitgestellt werden. Die Energienachfrage für Raumheizung und Wasser wird (nach einer Studie des Fraunhofer ISE von 2024) bis zum Jahr 2045 durch Effizienzsteigerung um 20 bis 30 % sinken.

Die Wärmepumpe wird dieser Studie zufolge ganz klar die dominante Technologie sein. Wärmepumpen stellen eine vielversprechende Option dar, sie können Wärme bereits bei geringen Temperaturunterschieden erzeugen und ermöglichen eine autarke Energieversorgung, besonders in Kombination mit Photovoltaikanlagen und geeigneten Speichern. Durch Nutzung der Umweltwärme wird der Energiebedarf, den die Versorger decken müssen, um weitere 20 bis 25 % gesenkt. Das führt dazu, dass nur noch etwa die Hälfte des heutigen Wärmebedarfs durch Energieträger wie Strom, Gas oder Fernwärme bereitgestellt werden muss.

Ein Überblick über die Nutzung von Wärmepumpen in Europa zeigt, dass beim Heizen mit Strom und Umweltwärme, Norwegen vorne liegt. In Norwegen werden über die Hälfte der Haushalte inzwischen bereits mit Wärmepumpen versorgt, gefolgt von: Finnland, Schweden, Estland und Dänemark. Deutschland liegt weit abgeschlagen auf Platz 18. Aber auch in Deutschland setzt sich diese mittlerweile etablierte Technologie langsam durch. Bislang wurden zwei Millionen Wärmepumpen installiert, Tendenz steigend.

Auch der Blick auf die CO2-Bepreisung zeigt, dass der Einbau von Öl- und Erdgasheizungen nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

Andere Mobilität: Ohne Brennstoffe und ohne Abgase

Öffentlichen Verkehr stärken

Die Zukunft der Mobilität entwickelt sich in Richtung nachhaltiger, effizienter und flexibler Lösungen, die die Abhängigkeit vom traditionellen Automobil reduzieren. Die Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf den ÖPNV und das Fahrrad ist erstrebenswert. In München lassen beispielsweise seit der Einführung von Expressbuslinien tausende von Pendlern ihr Auto stehen. 

E-Mobilität

Einige Schlüsselkonzepte einer „anderen Mobilität“ sind Elektrofahrzeuge, sowohl PKWs als auch LKWs. Elektroautos gewinnen mit einem Marktanteil von 20,3 % zunehmend an Bedeutung. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland jedoch hinterher. Auch hier liegt Norwegen vorne mit 93 % Marktanteil (davon 88 % batterieelektrisch 5 % Plugin Hybride). Aber auch in Island, Schweden, Finnland, Dänemark und China sind die Verkaufsanteile sehr hoch. Äthiopien hat Anfang 2024 den Import von Verbrennerautos sogar verboten. Weil wir in Deutschland so viele sind, sind aber auch in Deutschland schon ungefähr 2,3 Millionen Autos mit „Stecker“ unterwegs. Daneben auch E-Bikes und E-Scooter, die besonders in städtischen Gebieten beliebt sind. 

Ernährung: etwas weniger Fleisch essen

Weniger Fleisch zu essen, hat sowohl ökologische als auch gesundheitliche Vorteile, die in verschiedenen Studien und Berichten hervorgehoben werden. Hier geht in der Tat langsam voran, wenn man sich die Statistiken der letzten Jahre ansieht. 2017 haben wir pro Person noch ungefähr 60 kg unterschiedliche Fleischsorten pro Person verzehrt. im Jahr 2023 waren es nur noch 51,6 %. Das sind 17 % weniger seit 2007. Das meiste davon in den letzten sieben Jahren.