Fachgruppe Kommunaler Klimaschutz

Das Ziel dieser Fachgruppe ist es, den Klimaschutz auf kommunaler Ebene politisch und in der Umsetzung durch wissenschaftliche Expertise und Wissenschaftskommunikation weiterzubringen.

Hierzu vernetzen sich in der Fachgruppe WissenschaftlerInnen  interdisziplinär zu kommunalem Klimaschutz und dienen als Ansprechpartner:innen und Expertenpool (im Aufbau) für alle Beteiligten in Prozessen des kommunalen Klimaschutzes. Zudem befördert die Fachgruppe die Zusammenarbeit unter den S4F-Regionalgruppen speziell zu kommunalem Klimaschutz.

Die Fachgruppe analysiert und kommuniziert Werkzeuge und Methoden kommunalen Klimaschutzes, so dass die vor Ort jeweils besten Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden können. Bewertet werden dabei sowohl inhaltliche Fragen als auch praktische Umsetzbarkeit, mögliche Widerstände und unterstützende Faktoren.

Die Fachgruppe hat zu einigen Schwerpunkten kommunalen Klimaschutzes Arbeitsgruppen gegründet: Kommunale Wärmewende; Mobilität; Best Practices und Kommunenvergleich; Kommunale Klimaziele.

Publikationen der Fachgruppe

  • Waldzustand und Holznutzung national und international

    Holz galt lange als klimaneutraler Rohstoff, da er bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie er zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Holznutzung galt auch als regenerativ, denn entnommene Bäume werden durch Neupflanzungen ersetzt. Doch das gilt nur, wenn im selben Zeitraum durch Nachwuchs mindestens genau so viel CO2 gebunden wird, wie durch Holznutzung freigesetzt wurde. Doch wie die aktuelle Bundeswaldinventur zeigt, ist dies nicht mehr der Fall. Auch von Forstwirtschaft und Bauindustrie wird Holz immer noch als ‚ökologischer‘ Baustoff gehandelt, da er das aufgenommene CO2 langfristig in Gebäuden speichert. Auch das muss nun in Frage gestellt werden. Das vorliegende Kurzdossier beleuchtet die Holznutzung vor dem Hintergrund von Klimawandel und Waldschwund und hinterfragt das Geschäftsmodell der nachhaltigen Forstwirtschaft.

  • Versteckter Energieverbrauch bei Warmwasser

    Tipps zum Wasser sparen sind hinlänglich bekannt, z.B. beim Duschen. Doch Energie geht schon verloren, bevor das warme Wasser am Sparduschkopf ankommt.

    Ein Team von Scientists for Future aus der Fachgruppe Energie hat diese Verluste nun aufgedeckt: in Kooperation mit der Organisation co2online wurden fast 700 Haushalte zu ihrem Gasverbrauch (für die sommerliche Warmwasserbereitung) befragt und diese Daten ausgewertet.

    Der Löwenanteil an Energie geht verloren, wenn Warmwasser nutzlos in den Leitungen zirkuliert. Die Auswertung der Umfrage gibt Handlungsempfehlungen je nach vorhandener Anlagentechnik.

    DOI

Richtlinien zur dezentralen Wärmeversorgung der Zukunft

Alle Kommunen in Deutschland beschäftigen sich derzeit mit der Neuaufstellung der kommunalen Wärmeversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energien. Die Errichtung oder der Ausbau von Wärmenetzen spielt dabei eine zentrale Rolle, da diese Netze die unterschiedlichsten erneuerbaren Energiequellen nutzen und effizient für viele Haushalte verfügbar machen können. Wie aber können Häuser, die nicht an ein Wärmenetz angeschlossen werden können, in Zukunft ohne CO2-Emissionen beheizt werden? Sind Wärmepumpen eine sichere Alternative und welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Welche Rolle werden Gasnetze in Zukunft spielen? Diese Fragen werden in knappen Stichpunkten auf einer Seite beantwortet. Dieses Dokument soll als leicht lesbare Orientierungshilfe dienen und eine Beratung und Diskussion vor Ort erleichtern.

Dossier: Aufbau von Wasserstoffnetzen – Kosten und Bedarfsabdeckung

Laut der Nationalen Wasserstoff-Strategie soll bis 2032 ein Wasserstoff-Kernnetz aufgebaut werden, das mit circa 9700 km Länge die wichtigsten Industriezentren und die großen Reservekraftwerke mit grünem Wasserstoff versorgt. Dazu sollen circa zwei Drittel des alten Erdgasfernnetzes übernommen und ein Drittel als echter Neubau beziehungsweise Zubau umgesetzt werden. Dr. Michael Huber beschreibt in folgendem Dossier die technische Problematik, die mit dem Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes und der Nutzung von Wasserstoff für Gebäudewärme verbunden ist. Er kommentiert die mit dem Ausbau verbundenen Kosten und weist auf die zweifelhafte Verfügbarkeit des Wasserstoffs als Brennstoff für die Erzeugung von Gebäudewärme hin, sei es durch Fernwärme oder Gaskessel im Haus. 

Dossier: Carbon Capture and Storage (CCS): Rettet uns CCS vor der Klimakatastrophe?

Die Notwendigkeit von Carbon Capture and Storage (CCS) bzw. von Carbondioxid Removal (CDR) ist laut IPCC unbestritten. Dies gilt sowohl für die „unvermeidbaren Emissionen“ von Landwirtschaft und Industrie als auch für die Wiederabsenkung der atmosphärischen CO2-Konzentration. Doch der Umfang der Anwendung von CCS und CDR, die Zeitachse der Umsetzung, die natürlichen und technologischen Möglichkeiten und der jeweils erforderliche Aufwand sind umstritten. Anlass, dieses Thema aus der interessierten Sicht einer schnellen Energiewende zu Treibhausgas-Null und Nachhaltigkeit – aber ansonsten völlig interesseneutral – einmal gründlich zu recherchieren und zu bewerten.

Stellungnahme der FG zum Einsatz von Wasserstoff-Bussen im ÖPNV

In einigen Städten Deutschlands werden Wasserstoff-Busse betrieben und weitere sollen angeschafft werden, wobei erhebliche Fördergelder in Anspruch genommenen werden. Eine Stellungnahme von S4F-Autoren beleuchtet die Zukunftsfähigkeit von Wasserstoff-Bussen im Vergleich zu rein elektrischen Bussen unter Berücksichtigung der aktuellen technischen Entwicklung.

Offener Brief an die Bundesregierung: Sparpolitik der Bundespolitik bremst kommunale Wärmeplanung

Mitarbeit an „Keypoints Wärmewende“

Mitglieder der Fachgruppe beteiligten sich am UBA-geförderten S4F Projekt „Keypoints Wärmewende“ (2022/23).

FG Koordinationsteam

Thomas Seifert, Enzo Messina, Christina West

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