Aufruf zur Beteiligung am Klimastreik

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

manche von Euch forschen an komplexen Systemen. Es gibt sie in fast allen Wissenschaftszweigen.

Solche Systeme sind oft erstaunlich resilient gegenüber äußeren Einflüssen. Aber wenn die Belastungen zu groß werden, können sie ihren Zustand rasch und grundlegend ändern.

Unser mit Abstand wichtigstes System ist das Erdsystem. Wichtige Teilsysteme davon zeigen bedrohliche Anzeichen dafür, dass ihre Kipppunkte bereits überschritten sind [1]. Das bedroht die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen. Wie folgenschwer die Klimakrise werden wird, können wir bereits jetzt erfahren. Sie richtet nicht nur in anderen Regionen enorme Zerstörungen an, sondern mit Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen auch bei uns. Die Klimakrise ist jetzt und hier.

Es gibt noch ein anderes komplexes System. Eines, das diese Bedrohung abwenden kann: unsere Gesellschaft. Noch zeigen die meisten Zeichen unserer Gesellschaft auf Erhaltung des „Status Quo“. Doch auch dieser Zustand kann sehr schnell kippen; auch zum Guten [2]. Es braucht nur genug Menschen, die vorangehen. Jetzt, genau jetzt, muss und kann es gelingen, mit der Klimaschutz- und Klimagerechtigkeitsbewegung so einen sozialen Kipppunkt auszulösen. Es kann uns gelingen, den gesellschaftlichen Wandel zu katalysieren. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, beteiligt Euch. Es kommt auf jede und jeden von Euch an.

Geht am 23.9. zur Klimademonstration, zum „globalen Klimastreik“ in Eurer Stadt!

(Übersicht der Streikorte: https://www.klima-streik.org/demos)

Ladet eine Kollegin oder einen Kollegen ein, mitzukommen! Vielleicht braucht er oder sie nur einen Schubs, um ebenfalls aktiv zu werden. Zeigt gemeinsam, wie viele Menschen dazu bereit sind, für die Sicherung unserer Zukunft und die unserer Kinder auf die Straße zu gehen. Und engagiert Euch auch nach dem 23.9. weiter: Redet z.B. in Eurem persönlichen Umfeld über Klimakrise und nachhaltiges Leben! Und schließt Euch einer Gruppe an, die zu Euch passt. Gestaltet damit eine der faszinierendsten und hoffnungsvollsten Fähigkeiten von komplexen Systemen mit: die kooperative Entwicklung.

Teilt diesen Beitrag gerne in weiteren Mailverteilern; am besten zusammen mit einer persönlichen Botschaft von Euch.

Mit großem Dank an Euch und Eure vielfältigen Aktivitäten,

Prof. Dr. Sebastian Seiffert, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Dr. Gregor Hagedorn, Museum für Naturkunde, Berlin

Mit Mitarbeit oder Unterstützung von (alphabetisch):

PD Dr Pietro P. Altermatt, Global PV Simulation Group, Genf
Dr. Alexander Basse, Universität Kassel
Dr. Friedrich J. Bohn, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Prof. Dr. Christian Breyer, LUT University
Prof. Dr. Wolfgang Cramer, CNRS, Aix-Marseille Université, Frankreich
Prof. Dr.med. Eckart v.Hirschhausen, Gründer der Stiftung Gesunde Erde-Gesunde Menschen, Ehrenmitglied der Fakultät der Charité. Honorarprofessor Uni Marburg
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Leipzig/Berlin
Leona Faulstich, M.Sc., Doktorandin Freie Universität Berlin
Dr. Michael Fink, Universität Hamburg
Dr. Christoph Gerhards, Leipzig
Prof. Dr. Bernward Gesang, Universität Mannheim
Dr. Edgar Göll, Zukunftsforscher am IZT Berlin
Prof. Dr. Reinhard Guthke, i.R., Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut, Jena
Prof. Dr. Stefan Heiland, TU Berlin
Prof. Dr. Peter Hennicke, Wuppertal
Dipl. Soz. Otto Hirsch, Selbstständig
Dr. Stefan Holzheu, BayCEER, Universität Bayreuth
Prof. Dr. Martin Jänicke, IASS Potsdam und FU Berlin
Apl. Prof. Dr. Ulrike Jordan, Institut für Thermische Energietechnik, Universität Kassel
Prof. Dr. Jens Junge, Institut für Ludologie, Berlin
Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leuphana Universität
Dr. Peter Klafka, Aachen
Thomas Korbun, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Dr. Rainer Land, Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V.
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Harald Lesch, Universitäts-Sternwarte, LMU
Thomas Loew, Institute for Sustainability
Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Stefan Müller, Humboldt-Universität zu Berlin
Stephan Muth, Doktorand Univ. Regensburg
Dr. Constantin von Nicolai, Centrum für Integrative Neurowissenschaft, Universität Tübingen
Dr. Maike Paetzel-Prüsmann, Universität Potsdam
M.Ed. Frank Peters, Doktorand, Leibniz-Universität Hannover
Prof. Dr. Hans-O. Pörtner, Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven
Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning, HTW Berlin
Prof. Stefan Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Prof. Dr. Malte Rehbein, Universität Passau
Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder, Diploma
Dr. Ina Rust, Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer, Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin
Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Uni Hamburg
Dr. Matthias Schmelzer, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Sebastian Schmidtlein, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Dr. Philipp Schönberger, EnergyEffizienz GmbH
Dr. Cecilia Scorza-Lesch, Astronomin
Prof. Uli Spindler, Technische Hochschule Rosenheim
Dr. Bernhard Steinberger, Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum
Dr. Volker Stelzer, Karlsruher Institut für Technologie – KIT
Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, OTH Regensburg
Dr. Franziska Tanneberger, Universität Greifswald/Greifswald Moor Centrum
Dr. Arno Tißler, Selbstständig
Apl. Prof. Jörg Tremmel, Universität Tübingen
Prof. Mario Tvrtković, Hochschule Coburg
Dr. Sigita Urdze, Leitung Stabsstelle Klimaschutz, Kreisstadt Dietzenbach
Dr.-Ing. Lorena Valdivia, Hochschule Bochum
M.Sc. Anina Vogt, Doktorandin, Justus-Liebig-Universität Gießen
Dr. Patrick Vrancken, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Oberpfaffenhofen
Dr. Heike Wex, Leibniz Institut für Troposphärenforschung Leipzig

URLs:
[1] = https://doi.org/10.1126/science.abn7950 [ClosedAccess]
[2] = https://doi.org/10.1073/pnas.1900577117 [OpenAccess]


Einzelbeitrag: Die Klimaerklärung Köln – Nachahmer erwünscht! (Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder, Dr. Henk van Liempt, Dr. Sebastian Mayer)

Die Klimaerklärung Köln haben wir Ende August 2022 der Öffentlichkeit mit den Erstunterzeichenden vorgestellt: Wir suchten – und suchen – Organisationen und Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Bereichen, die sich verpflichten, jährlich bestimmte öffentlich dargestellte Maßnahmen zu ergreifen, um das Ziel „Klimaneutrales Köln” bis zum Jahr 2035 zu erreichen. Die Gespräche sind bisher äußerst positiv gelaufen. Köln hat einen sehr starken Lokalpatriotismus, der gleichzeitig inklusiv ist, darauf bauen wir als Motor, um verschiedene Partner für ein lebenswertes Köln zu gewinnen. Die Erklärung zeigt das Potenzial, auch in anderen Kommunen angewandt zu werden – wir geben gern Tipps.