Ziviler Ungehorsam - wirksame Medizin für die Planetary Health Crisis?

Gesundheitsberufe sind dazu verpflichtet, eine Diagnose ehrlich zu kommunizieren, auch wenn sie unangenehm und lebensbedrohlich ist. Die von Menschen ausgelöste Planetary Health Crisis verursacht bereits jetzt großes Leid, das global ungerecht verteilt ist und sich in Zukunft noch drastisch verstärken wird.

Die Klimakrise ist in erster Linie eine Gesundheitskrise. Es ist daher wichtig die Folgen des Klimawandels für unser Wohlergehen begreiflich zu machen und für planetare Gesundheit einzustehen. Aktionsformen des friedlichen zivilen Widerstands haben historisch entschieden zur Verbesserung der Lebensqualität weltweit geführt.

Maria-Inti Metzendorf, Medizinische Informationswissenschaftlerin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, spricht über die gesundheitlichen Auswirkungen der Klima- und ökologischen Krise, und stellt vor warum sie und andere Menschen im Gesundheitswesen sich auch als Aktivisten engagieren.

Lea Bonasera schrieb ihre Doktorarbeit in Politikwissenschaft zu zivilem Ungehorsam. Sie ist Mitinitiatorin der Gruppe "Letzte Generation", die Hungerstreik und Autobahnblockaden als friedliche Aktionsformen nutzt. Lea begründet, warum ziviler Ungehorsam jetzt so dringend gebraucht wird und wie er effektiv angewendet wird.

Wissenschaftler:innen sehen die immense Lücke zwischen dem Wissen über die planetare Krise und den politischen Handeln (bzw. Nicht-Handeln). Wenn wir erkennen, dass es brennt, sind wir in der Verantwortung, allen die Gefahr bewusst zu machen, damit wir uns in Sicherheit bringen können.

Für uns von Scientist Rebellion sind die Zeiten der ausschließlich wissensvermittelnden Wissenschaftskommunikation und Politikberatung vorbei. Dieses Jahrzehnt ist das wichtigste der Menschheitsgeschichte. Wir müssen uns jetzt klar positionieren: Klimarevolution oder wir verlieren alles.